Presse 2004

Rheinpfalz - Nr. 220 , 21.09.2004

Erstellt: Mittwoch, 10. Februar 2010 14:03

,,TG 04 ist Glücksfall für die Gemeinde"

LIMBURGERHOF: Festakt zum 100-Jährigen

Mit einem gelungenen Festakt hat die Turngemeinde 1904 Limburgerhof am Samstagabend in der vereinseigenen Jahnturnhalle auf den Tag genau ihr 100 jähriges Vereinsbestehen gefeiert. Zahlreiche Vertreter aus Politik sowie von den sportlichen Fachverbänden und aus den örtlichen Vereinen würdigten die Leistungen des mitgliederstarken Vereins.
Bürgermeister Peter Kern als Schirmherr der Veranstaltung hob hervor, die TG 04 sei ein Glücksfall für die Gemeinde Limburgerhof und habe hohen Anteil an der Förderung der Integration und des gesellschaftlichen Zusammenwachsens. "Wir sind uns unserer sozialen Verpflichtung bewusst", betonte der Vereinsvorsitzende Wolfgang Lehnert bei seiner Begrüßungsrede und wies auf die verschiedenartigen Betätigungsfelder hin, in denen heute Menschen aller Generationen ihre Freizeit sinnvoll zum eigenen und zum Nutzen anderer verbringen.
Als uneingeschränkt erfolgreich bezeichnete Ministerialrat Jakob Dorfelder die Arbeit des modernen Jubilarvereins, auch hinsichtlich der Integration Behinderter. ,,Der Verein ist jung und lebt", sagte Landrat Werner Schröter und deutete an, hier lerne die Jugend neben Siegen und Verlieren auch soziale Kompetenz. Die Bundestagsabgeordnete Maria Böhmer fand es, "wohl einmalig in Deutschland, dass ein Sportverein älter ist als die Gemeinde", und bezeichnete die TG 04 mit ihrer Arbeit als, "Kulminationspunkt in Limburgerhof".
Dass neben sportlichen Aspekten auch mundartliches Brauchtum mit dem bereits traditionellen "Pälzer Owend" gepflegt wird, wusste die Bundestagsabgeordnete Doris Barnett zu würdigen, Landtagsmitglied Hannelore Klamm hob die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit hervor, die unter anderem beispielhaft beim Bau der Jahnturnhalle und deren Instandhaltung praktiziert worden sei.
Zwischen den Gratulationsblocks schilderte Adolf Weber auf unterhaltsame und humorvolle Art in Kurzform die ,,bewegte und bewegende" Geschichte der Turngemeinde 1904. Dabei berührte er zahlreiche Punkte, über die wohl selten jemand nachgedacht habe. Etwa die Tatsache, dass der Verein mittlerweile seinen sechsten Namen trägt. Ferner seien es zum Beispiel zwölf Männer gewesen, die den Verein gegründet hatten. Heute bestehe die Gemeinschaft aus rund 1300 Mitgliedern, statistisch etwa jeder zehnte Bürger der Gemeinde, und der Anteil der Frauen und Mädchen liege bei mehr als 60 Prozent.

Kniestrümpfe und Schnauzbärte

Aufgelockert wurden die Ausführungen Webers durch turnerische Darbietungen. So präsentierte sich die Frauenturngruppe unter Leitung von Carola Gunkel im Outfit längst vergangener Zeiten. In selbst geschneiderten schwarzen Pumphosen, weißen Blusen mit breitem Matrosenkragen und schwarzen Kniestrümpfen zeigten sie Übungen mit Keulen. Mit hoch konzentrierten Mienen und Schnurrbärten, dazu in weißen Pumphosen, demonstrierte eine Turnerriege, von denen drei Turner schon am Bau der Turnhalle beteiligt waren, nach dem schmissigen Radetzki-Marsch zackiges Turnen mit Stöcken. Modernes Turnen auf dem Boden präsentierte schließlich die Turnriege unter Leitung von Sylvia Mehrer, und ein flotter Showtanz, einstudiert von Simone Lehnert, bildete den Schlussakkord. Die klassische musikalische Umrahmung der Veranstaltung hatte das Quartett ,,Quadro a tre" aus Mannheim übernommen. (dkr)